Patrick Chamoiseau

Patrick Chamoiseau, geboren am 3. Dezember 1953 in Fort-de-France, der Hauptstadt der französischen Antilleninsel Martinique, als jüngstes von fünf Kindern einer Arbeiterfamilie. Der Vater war Schuster, später Post­angestellter. Kindheit und Jugend in engem familiären Zusammenhalt, aber unter finanziell schwierigen Bedingungen im Zentrum von Fort-de-France. Frühe Förderung der musischen Begabung. Abitur in Fort-de-France. 1971 Aufbruch nach Frankreich, Aufenthalt in Paris und Aix-en-Provence, wo er Recht und Sozialökonomie studierte. Auseinandersetzung mit dem Werk der martinikanischen Schriftsteller Aimé Césaire und Edouard Glissant, autodidaktisches Studium der Ethnografie. 1977 Rückkehr nach Martinique, Tätigkeit als Sozialarbeiter. Ethnografische Studie über die Tagelöhner der Innenstadtmärkte von Fort-de-France, die zur Grundlage des späteren Romans „Chronique des sept misères“ wurde. Wachsende Passion für Literatur. 1982 literarisches Debüt im Pariser Verlag „Editions Caribéennes“ mit dem Theaterstück „Manman Dlo contre la fée Carabosse“, das selbst angefertigte Zeichnungen enthält. Es folgten die Romane „Chronique des sept misères“ 1986 und „Solibo Magnifique“ 1988 bei Gallimard in Paris. Engagement für die Verteidigung und Bewahrung der kreolischen Sprache und Kultur. Mitbegründer der „Créolité“-Bewegung, deren Manifest „Eloge de la Créolité“ er 1989 zusammen mit dem Linguisten Jean Bernabé und dem Schriftsteller Raphaël Confiant verfasste. Der dritte Roman „Texaco“ erhielt 1992 den „Prix Concourt“, den wichtigsten ...